Die Porzellanstadt Meißen hinter mir gelassen, düste man ins 30 Kilometer entfernte Stauchitz. Galt die Partie für viele nur als Lückenfüller, so entpuppte sich das zweite Spiel des Tages als wahrer Klassiker mit reichlich Toren, roter Brause und einer rekordverdächtigen Bratwurst. Der „Lost Ground“ konnte zwar ausbautechnisch nichts vorweisen, doch 600 gestörte Freaks an den Seitenlinien machten das gepflegte Ambiente zu einem unverwechselbaren Ereignis. Wer nicht über die Spielpaarung informiert war, dachte Chemie Leipzig empfängt die Boca Juniors – und das geschenkt für drei Euro Eintritt. Ein running Gag der das Dummvolk erheiterte und applaudieren ließ, nachdem Boca Strehla bereits nach fünfzehn Minuten mit 0:2 führte. Euer Droog und Schreiber verbrachte die Zeit wiederum mit sozialen Kontakten und es ist immer wieder spürbar schön, wenn man sich mit Gleichgesinnten unterhält, die genauso einen an der Klatsche haben wie man selbst. Inmitten der zweiten Halbzeit nahm die Partie dann nochmal richtig Fahrt auf, denn nachdem Chemie Stauchitz den Ausgleichstreffer erzielen konnte, erfolgte nur wenige Minuten später der heimische Führungstreffer zum 3:2. Hexenkessel-Atmosphäre am Nordwestrand der „Lommatzscher Pflege“ und das ohne Pyro, Bullen und Wurfgeschossen! Doch damit nicht genug! Boca Strehla hatte tatsächlich noch so viel Kraft in den Knochen, dass sie das Ding am Ende noch knapp mit 3:4 für sich entscheiden konnten! Was für ein Wahnsinn auf einer abgestreuten Wiese. Vielen Dank an alle Beteiligten, die diesen Nachmittag möglich gemacht haben! Emotional völlig aufgeladen ging es dann weiter zum dritten und letzten Spiel des Tages nach Riesa.