Den skurrilen Tribünenbau im Bad Hersfelder Stadtteil kann man immer mal wieder wegscheppern und nach zehn Jahren, sollte dies heute mal wieder der Fall sein. Die zwei Kilometer gings per pedes voran, sodass man vor Ort den Gerstensaft huldigen konnte. Tribüne, Stufen und nette Menschen – wie gewohnt, ansonsten ist der Verein für mich aber nur noch ein Schatten seiner selbst. Heute kickt man unter dem Namen „SG Festspielstadt“ (was fürn Schwachsinn!), zusammen mit den Sportlern von „Hessen Hersfeld“. Erinnerungen werden immer wieder wach, als man 1998 an besagter Stelle die Lilien in der Oberliga Hessen mit 2:1 weggeboxt hat. Von dem einstigen Charme ist nichts mehr geblieben und auch die Stadionwurst tut sich schwer, geschmacklich zu überzeugen. Zumindest auf dem Spielfeld konnte man abliefern und haute die Eisenbahner aus Weiterode aus dem Kreispokal. Dreißig Hanseln interessierte der Kick und die Zuschauereinnahmen reichten gerade mal um den Schiri zu bezahlen. Dieser war munter drauf und agierte mit Hörgerät und strenger Härte. Seine Pfiffe glichen einem Orchester, da er sein Instrument gerne aus ausgiebig bediente. Nach neunzig Minuten bester Unterhaltung zog man von dannen und beobachte auf dem Heimweg aufmerksam einen Mähdrescher bei seiner Arbeit. Die Dinger haben mich schon immer fasziniert... – vielleicht schreibe ich dies aber auch nur, um ein paar Zeilen hinzubekommen... Der Abend wurde im Kreise der Familie und ordentlichem Grillgut beendet – und wer taktische Empfehlungen zum UNO-Kartenspiel braucht, darf sich gerne an mich wenden.