Samstag, 8. März 2025
Gruppenliga Frankfurt-Ost (7. Liga)
Sportanlage am Fliegerhorst Platz 2
Erlensee
1. FC 06 Erlensee II – Türk Gücü Hanau [0:2]
50 Zuschauer


Von Hanau ging die kleine Ausfahrt weiter ins nahegelegene Erlensee. Im dortigen Stadtteil Langendiebach ist der 1. FC 1906 Erlensee auf der Sportanlage am Fliegerhorst beheimatet. 1936 von der deutschen Luftwaffe unter dem Decknamen „Briefwaage“ errichtet, wurde der Fliegerhorst Anfang 45 kampflos an die Amis übergeben, die ihn als strategischen Punkt des „Fulda Gap“ nutzten. So wurden dort Flugabwehrstellungen und Waffenlager aufgebaut. John F. Kennedy besuchte den Flugplatz im Juni 1963. Im Advanced Landing Ground ALG Y-91 Hanau/Langendiebach, so die alliierte Bezeichnung waren 1991 über 6.400 Soldaten mit mehreren Helikopterstaffeln zugegen. Von 1975 bis 1991 war auf dem Hanau Airfield auch ein US-Raketenbataillon stationiert, dass mit Kurzstreckenraketen ausgerüstet war. Diese wären im Ernstfall mit nuklearen Sprengköpfen bestückt worden, für die es westlich im Wald ein Sondermunitionslager gab. Dort lagerten auch Atomsprengköpfe für andere Waffensysteme und Atomgeschosse. Mit dem Abzug der amerikanischen Truppen wurde der Flugplatz 2007 aufgegeben. Im Jahre 2025 sieht das hier alles sehr friedlich und industriell geprägt aus, riesige Hallen verschiedenster Firmen reihen sich nunmehr aneinander und dann sollte zum Glück ja auch noch Fußball gespielt werden! Die zweite Mannschaft der schwarzen Raben empfing im befindlichen Abstiegskampf die Gäste von Türk Gücü Hanau, welche zurzeit einen soliden Mittelfeldplatz belegen. Im heimischen Tor klingelte es bereits nach drei Spielminuten, ansonsten entwickelte sich aber ein ansehnliches und kampfbetontes offenes Spiel. Kurz vor Abpfiff nutzte Türkgücü Hanau die mentalen spielerischen Vorteile und konnte das 0:2 erzielen. Ich entschwand über die Route 66 gen Norden „und der Durango 95 schnurrte nur so los, richtig Horrorshow, und ein warmes Vibrato verbreitete sich in meinem Bauch. Und bald, meine Brüder gab's überhaupt nur noch Bäume und Dunkelheit, die im Schwarz der Landnacht zusammenflossen.“